Welch eine Seligkeit!

Nachdem vor vielen Monaten Stürme und Regenschauer die Wanderung unmöglich gemacht hatte, begleitete nun das Glück in allen Facetten den Cape Point Hike der Frauengruppe.

Die Sonne schien, aber nicht zu stark, ein leises Lüftchen wurde nur dann bewegter, wenn wir ins Schwitzen geraten waren und Abkühlung Not tat, kein Regen fiel auf uns herab. Nur ab und zu stürzten

in der Ferne Schauer aus den Wolken. Am Strand kamen die Wellen leicht daher, die See war glatt und leuchtete in allen Far- ben, von Tiefblau über Türkis bis Silber.

Unsere Last war leicht, das schwere Gepäck wurde von gu- ten Geistern zu den Hütten transportiert. Auf und ab an der Küste lang stapften die elf Wanderinnen, begeistert von den Ausblicken über das glänzende Meer an beiden
Seiten; weiter und weiter, durch duftenden Fynbos, Erikas

in allen Farben, Graser, Proteen, Felsen, in Sand, Ocker- , Orange-, Rot-tönen. Gegen Mittag erreichten wir den Strand, zwei Wagemutige genossen trotz der Frische das kühle Meer, wir aßen und tranken und hörten nicht auf, einander zu erzählen.

Am späteren Nachmittag waren wir nach knapp 15 km und einem letzten steilen Aufstieg bei unserer Unterkunft. Fließendes Wasser, Toiletten, warme Duschen, heiße Getränke oder kühles Bier (unsere Taschen waren längst angekommen) – Schuhe und Stiefel ausgezogen, frisch gewaschen saßen wir bis zum Einbruch der Nacht auf der Stoep und schauten über die Halbinsel. Wieder die See zu beiden Seiten, in der Ferne Strand, Hangklip, die Stellenboscher Berge, im letzten Sonnenlicht.

Das Abendessen, das Inge und Maren so köstlich zu bereitet hatten, und der Rotwein schmeckten herrlich, Schokolade, Amarula, Tee und Kaffee – alles was das Herz und der Magen begehrten.

Am kommenden Morgen brachen wir zu Sonnenaufgang auf – gut 20 km lagen vor uns, das erste Stück am Strand entlang, dann durch farben- und arten- reichen Fynbos voller „orange-breasted sunbirds“, und an die Cederberge erin- nernden Felsformationen. Elands, Strauße, Bontebok und allerlei Vögel beglei- teten uns. Wir schritten zügig voran, am Ende waren noch einmal zwei kleine Berge zu

überqueren, dann waren wir zurück am Tor. Nach vielen Stunden in guter Ge- meinschaft mit re- gem Austausch und Geschichten nahmen wir Abschied, voller Dankbarkeit für die- ses wunderbare Wochenende.

Bericht: Sigrid Schulz Fotos: Verschiedene Wanderinnen!