Andacht zum Monatsspruch Oktober 2022

Liebe Gemeinde, liebe Freunde!

Barbara und ich sind nun wieder aus dem Urlaub in Europa zurück und sind sehr dankbar, dass wir eine gute, behütete und sehr freudenreiche Reise erle- ben durften. Es gab zwei Hochzeiten und auch dazwischen viele gute Be- gegnungen. Wir sind auch viel herumgekommen und haben einiges gesehen. Darunter auch die Salisbury Cathedral – mit dem höchsten Kirchturm in ganz England. In dieser schönen Kirche fanden wir auch ein Taufbecken – mitten in der Kirche steht es und es hat mich sehr angesprochen. Darum möchte ich einige Gedanken dazu mit Ihnen teilen.

Es steht, wie gesagt, mitten in der Kirche und man kann es von allen Seiten sehen – das Wasser
fließt an den vier
Enden des Blumenkreuzes aus dem Becken – ist also ständig in Bewegung. Trotzdem ist die Oberfläche des Wassers spiegelglatt.

Wenn man sich in die Nähe stellt, sieht man immer das gegenüberliegende in dem Wasser. Auch die Menschen, die einem gegenüberstehen.

So erkennt man dann sein Gegenüber in dem Taufwasser – und kann diesen Menschen als getauftes Kind Gottes sehen – das Wort aus Jesaja 43 auch für diesen Menschen geltend vorlesen: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein!“. So steht dieser Text um den Rand des Taufbeckens geschrieben. Und der Mensch auf der an- deren Seite des Beckens

kann auch mir dann dieses Wort zusprechen – mich als getauftes Kind Gottes erkennen.

Ich möchte Sie und Euch dazu ermuntern – in dieser Zeit, in der wir uns oft gegenseitig nur im Raster der Erfolgs- und Leistungs- Gesellschaft sehen – schauen wir uns doch wieder im Wasser der Taufe an – lassen wir den Zuspruch Gottes, der uns in der Taufe geschenkt wurde, füreinander gelten – sagen wir, oder noch besser, zeigen wir einander durch die Art, wie wir miteinander umgehen: „Du bist ein geliebtes Kind Gottes. Fürchte dich nicht!“.

Mit herzlichen Grüßen, Felix Meylahn