Abschluss unseres Masterstudiums
Hans-Christoph Lange, Petrus Johannes (PJ) Hanekom und ich, Tristan Krüger, haben letztes Jahr, 2023, unser Theologiestudium an der Universität Stellenbosch abgeschlossen. Wir mussten die Fächer Altes und Neues Testament, Systematische Theologie, Kirchengeschichte und Ekklesiologie, Missiologie und Praktische Theologie studieren. Bevor wir Pfarrer in der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche (VELKSA) werden konnten, mussten wir die erste Theologische Prüfung der Kirche absolvieren. Dieses fand in den drei Monaten nach unserem Masters-Programm statt. Bei diesem Examen wollten die Bischöfe der UELCSA unsere Theologische Ausbildung testen und feststellen ob wir auf die Arbeit als Pfarrer in lutherischen Gemeinden theologisch vorbereitet sind.
Die Prüfung über drei Monate
Am 2. November 2023 wurde jeder von uns beauftragt, eine These zu einem lutherischen systematisch-theologischen Thema zu verfassen. Hans‘ Thema befasste sich mit lutherischer Theologie und Pädagogik, PJs mit synodalen Diskussionen zum Thema Homosexualität in der NELCSA und mein Thema hatte Luthers Theologie des Kreuzes zum Inhalt und wie man unsere Erlösung durch Christus heute verstehen kann.
Nachdem wir die Arbeit in acht Wochen fertiggestellt hatten, mussten wir im Januar 2024 in vier Wochen eine Predigt schreiben. Wir erhielten jeweils Predigttexte von einem bestimmten Sonntag im Kirchenjahr, über den wir eine Exegese, Meditation und Predigt verfassten.
Anfang Februar hatten wir dann drei Wochen Zeit, uns auf die mündliche Prüfung vorzubereiten, die am 23. Februar stattfinden würde. Das war meiner Meinung nach die nervenaufreibendste Zeit unseres gesamten fünfjährigen Studiums. Wir trafen uns am 22. Februar im Andrew Murray Wellington Centre for Spirituality mit den Bischöfen, um sie ein wenig kennenzulernen und uns über den Ablauf der mündlichen Prüfung am nächsten Tag zu informieren.
Wir wurden in fünf Sitzungen zu fünf Themen geprüft: Altes und Neues Testament, Kirchengeschichte, Liturgik, Katechetik, Seelsorge und Lutherische Theologie. Jeder von uns hatte eine Einzelsitzung, in der uns hauptsächlich Fragen von einem Theologen oder Bischof gestellt wurden. Der einzige Dozent, der von der Theologischen Fakultät Stellenbosch gekommen war, um zu sehen, wie unsere Prüfung ablief, Dr. Marnus Havenga, sagte zu mir nach der ersten Sitzung über Altes und Neues Testament: „Das ist intensiv!“. Und es war intensiv.
Wir mussten Details über Themen wie die Theologie des Paulus, das Mönchtum, die theologische Pädagogik und mehr wissen. Am Ende des Prüfungstages waren wir müde, aber auch erleichtert, dass es einige Sitzungen gab, die recht gut gelaufen waren. Am nächsten Tag, dem 24. Februar, beendeten wir die letzte Sitzung zum Thema „Lutherische Theologie“, in der unser Mentor Felix Meylahn uns Fragen stellte, was meiner Meinung nach ein passender Abschluss war, da Felix derjenige war, der uns durch unsere ganze Zeit im Theologiestudium geführt und uns gut gelehrt hatte.
Eine Stunde nach der letzten Sitzung am 24. erhielten wir für jedes Thema Noten und Feedback. Am Ende bestanden wir alle die Prüfung und erhielten grünes Licht, unsere Pfarrtätigkeit in den verschiedenen Gemeinden anzutreten, denen wir zugewiesen worden waren. Wir feierten mit einem gemeinsamen Abendessen im Val du Charron.
Der nächste Schritt Hans, PJ und ich treten nun in die nächste Phase unserer Reise als Pastoren ein. Hans ist in der St. Martini Gemeinde in Kapstadt und PJ geht wahrscheinlich nach New Germany bei Durban. Ich bin jetzt in der Nordrandgemeinde in Johannesburg und bereite Liturgien und Predigten für die kommenden Sonntage vor. Ich erkenne bereits den immensen Wert einer guten theologischen Grundlage, auf der man seinen Dienst aufbauen kann. Hans, PJ und ich wissen, dass theologisch und praktisch noch viel lernen müssen, aber wir sind dankbar, sagen zu können, dass wir die ersten theologischen Prüfungen der Kirche erfolgreich abgeschlossen haben.
Tristan Krüger