Ich wünsche dir in jeder Hinsicht Wohlergehen und Gesundheit, so wie es deiner Seele wohlergeht.
3. Johannes 2

Beloved, I pray that all may go well with you and that you may be in good health, just as it is well with your soul.
3 John 2

Brenda M. lebt einsam und zurückgezogen. An ihrem 80. Geburtstag erhält sie Post. Ein Glückwunschschreiben ist dabei. Von ihrer Bank. Ein Standardbrief. Einer, der an alle Jubilare und Jubilarinnen ausgeht. Eine wohlmeinende Geste. Doch die Worte erreichen nicht ihr Herz. Brenda M. sehnt sich nach persönli- chen Worten und Glückwünschen, solchen, von denen sie lange zehren kann. Wir erhalten gute Wünsche und wir geben sie weiter. Zum Geburtstag, zur Tau- fe, zur Hochzeit, zu Ehejubiläen, zur Geburt eines Kindes, zur Genesung und vielen anderen Anlässen. Je persönlicher ein Wunsch formuliert ist, desto tiefer erreicht er uns und desto stärker entfaltet er sich. Ein oberflächliches „Alles Gu- te“ geht weniger tief als eine Beschreibung dessen, was mit diesem Gutem ge- meint ist: Gutes für deinen Körper und deine Seele; Gutes für das, was dich umtreibt; Gutes für deine Sorgen; Gutes für deine Vorhaben…

Nehmen wir uns das nächste Mal, wenn wir einen Wunsch weitergeben, bewusst Zeit an den Menschen zu denken, der diesen Wunsch bekommen soll. Überlegen wir, in welcher Situation er sich befindet, was ihn womöglich bewegt, vor welchen Herausforderungen er steht, was ihn im Augenblick inter- essiert und wonach er sich vielleicht sehnt. Geben wir uns Mühe, unseren Wun- sch so zu formulieren, dass sich die Person gemeint fühlt und sich in dem, was wir sagen oder schreiben unsere Freundschaft, unsere Fürsorge und Wertschätzung widerspiegeln.

Gute Wünsche für Leib und Seele können stilvoll, poetisch, auch lustig, neck- isch, außergewöhnlich oder ganz schlicht sein. Mit jedem von Herzen kom- menden Wunsch zeigen wir unsere Verbundenheit und unsere Beziehungen fes- tigen sich. Sie sind es, die uns weit tragen.

Möge Gott, seinen Segen auf alle Wünsche legen, die wir bekommen und die wir weitergeben.

Mit herzlichen Grüßen

Beate Williard-Bidoli